Caritassonntag 2017

Liebe Gemeinde, liebe Schwestern und Brüder!

Am 24. September begehen wir in unserer Gemeinde den Caritassonntag

An diesem Sonntag wird Pastor Bezikofer, er ist seit 2014 Flüchtlingsseelsorger im Erzbistum Hamburg, die Flüchtlingsarbeit in unserem Bistum vorstellen.

Die menschliche Tragödie von Flucht und Vertreibung hat leider noch nichts von ihrer traurigen und bedrückenden Aktualität verloren. Flucht ist für viele Millionen Menschen immer noch die einzige Möglichkeit, ihr Leben zu retten vor Krieg, persönlicher Verfolgung oder auch vor dem Verhungern.

Auf der Flucht sein, das bedeutet nicht nur als Fremder in ein anderes Land zu kommen, sondern es bedeutet meist Unsicherheit, Entwurzelung, Schutzlosigkeit, in gewissem Sinn Ausgeliefertsein, Angst.

Flüchtlinge – das vergisst man manchmal – haben nicht freiwillig, sondern unter Zwang, oft unter Todesangst, ihre Heimat verlassen. Wer aber froh darüber sein kann, ein solches Schicksal nicht erfahren zu haben, der sollte sich die Mühe machen, ein wenig den Blickwinkel eines Flüchtlings einzunehmen, der zum Beispiel in unserem Land ankommt: Er hat meist nichts dabei außer der Angst vor Verfolgung. Er kann normalerweise die Sprache nicht. Er sieht sich vielen Befragungen ausgesetzt, die er vor seinem Hintergrund eher angstvoll als Verhör erlebt. Er spürt, dass er nicht willkommen ist. Er kommt meist in eine nicht gerade gastfreundliche Sammelunterkunft, die Flüchtlinge aus verschiedensten Nationen und Religionen umfasst und die damit verbundenen menschlichen Probleme und Tragödien ghettoartig zusammenpfercht.

Es ist noch ein weiter Weg, bis Fremde, die auf der Flucht sind, bei und gastfreundlich aufgenommen werden.

Dazu braucht es vor allem Menschen, die ein entsprechendes gastfreundliches Klima bereiten. Wer wäre dazu besser geeignet als die Menschen, die in der Tradition der hl. Schrift stehen und an die Menschwerdung Gottes glauben?

Ihr Diakon Roland Rybak