über Infektionen

Liebe Gemeinde, liebe Schwestern und Brüder!

Die Ferien- u. Urlaubszeit ist vorüber. Ich hoffe und ich wünsche Ihnen, dass Sie sich trotz Corona im Urlaub gut erholt haben, eine gute Zeit hatten und Sie sich wieder gestärkt den Anforderungen des Alltages stellen können.
Das Coronavirus hat die Menschheit zur Zeit fest im Griff, aber, Gott sei Dank, zeichnet sich durch das Impfen ein langsamer Erfolg bei der Bekämpfung der Pandemie ab.

Aber in unserer Gesellschaft und in unserer Kirche gibt es etwas Ähnliches.

Da ist z.B. das Virus der dauernden Kritik. Natürlich muss ich kritisch sein und den Mund aufmachen, das gehört dazu und heute ganz besonders. Aber es gibt auch eine Kritik, die zum „Dauermeckern“ ausartet und das kann wie ein Gift durch alle Gemeinschaften gehen. Da wird dann brutal verallgemeinert: alles ist schlecht, unehrlich und verlogen. Und wenn nur diese eine Stimme sich erhebt, kann sie jede Unternehmung von Anfang an vergiften. Da fehlt das Serum, der Impfstoff, der die Dauermeckerer mit einem freundlichen Rippenstoß und anmutigen Lächeln zur Ruhe und zum Nachdenken bringt.

Eine andere Infektion ist die Mutlosigkeit. Da erlebt jemand eine Enttäuschung, diese Person merkt, dass es nicht so läuft wie sie wollte und schon beginnt das Klagelied über die bösen und schlechten Zeiten. Da hilft das Serum, dass Eine oder Einer, die entmutigte Person anhören und ihr helfen kann.      Denn eine Hilfe in einer solchen Situation und Stimmung ist, dass ich die oder den suche, denen es noch schlechter geht, denn im Helfen wächst die Kraft.

Eine andere Infektion ist die erbärmliche Frage: „Was habe ich davon?“
Diese Frage kann jede Gemeinschaft lähmen. Das Serum dagegen sind Menschen, die großzügig  ihre Zeit verschenken, für andere da sein wollen und sich selber nicht so wichtig nehmen.

Da ist noch eine vierte Infektion:
Sich drücken vor der Verantwortung. Man ist sehr dafür, dass etwas getan wird, aber bitteschön die Anderen, ohne mich!

Liebe Schwestern, liebe Brüder, wissen Sie ein Gegengift?

Herzliche Grüße, Ihr Roland Rybak, Diakon